Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen

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54 69[Figure 69]
Zwey vnd Zwentzigſten Figur.
Erklerung zur Zwey vnd zwentzigſten Figur.
IN dieſer Rüſtung wirdt alles allein durch krafft der Schrauben zuwegen gebracht.
Es
wirdt aber diſe Machina von einem Schiff getragen/ jr gebew iſt ein Triangel/ der einen Angu-
lum
Rectum, das iſt/ nach dem Winck elmaß gerichtet/ jedoch alle Seitenlinien vngleich hat.
Sein
Baſis
oder Boden iſt vom Mittag gegen abend/ die Liny der Bleywag/ vom Auffgang gegen Nider-
gang
:
die tritte Liny von dem Winckel zwiſchen Nidergang vnd Mittag/ zu dem Winckel zwiſchen
Auffgang
vnd Mittnacht/ vnd muß alles mit Negeln feſt in einander gezäpffet ſein.
In diſem letzern
theil
aber ſein zwo Schrauben/ an welcher obern vnd euſſern orten hangen Seile (diſe euſſere ort aber
werden
von den Klüfften der Balcken zuſamen gehalten) welche am andern theil an die Klüpffel angebunden ſein/ daß
ſie
dieſelben auffheben.
Die bewegung aber iſt wegen der Reder alſo beſchaffen/ daß wann ein Hülſen/ oder das euſſere
theil
der Schrauben/ herzu gerucket wirdt/ das andre hinweg weiche.
Das vbrige iſt auß dem gemäl der Figur kla
genugſam
.
DIeſe Machina/ ſie werde gleich ganß wie ſie iſt/ oder thre ſtücke in ſonderheit betrachtet/ iſt vieler vrſach wegen
auff
die gegenwertige form zuſam gerichtet.
Erſtlich darumb/ damit ſie deſto leichter könne geführet werden.
Dann
ein Triangel nimbt nicht ſo vil raums ein/ als ein andre Figur/ ſie habe gleich vier oder mehr Seiten-
linien
.
Darnach ſo iſts ein Triangel der trey vngleiche Linien/ vnd doch ein eck nach dem Winckelmaß gerichtet hat.
Drey
vngleiche Linien hat es darumb/ damit nicht die Liny der Bleywag/ an dem Triangel/ wann ſie ſo groß were als
die
Baſis oder Grund/ den Winckel abwertz triebe:
wurde alſo nicht ſo vil Gewicht dieſelbe zuhalten vonnöten ſein.
Ferner
ſo hat es einen Rectum Angulum/ das iſt ein Eck nach dem Winck elmaß gerichtet/ darumb damit die Klüpf-
fel
gerad/ vnnd frey ledig herab auff die Pfäl fallen/ vnnd dieſelben deſto tieffer in die Erden ſchlagen/ nach dem das
Werck
erfordern wirdt.
So vil das Gebew belanget hat die ſeyten der Bleywag des Triangels vier Höltzer/ deren die
zwey
euſſere haben lange gerade Klüffte/ in welchen die Klüpffel gehalten vnd gerad herab gelaſſen werden.
Die andre
Seiten
welche lenger iſt/ vnd vber den obgeſagten Winckel vbergeſpannet/ wirdt in zwen theil abgetheilet:
in dem einẽ/
nemblich
dem kleinern/ iſt der Werck mann:
in dem andern theil/ wie auch an der Figur clar zuſehen/ ſein zwo Schrau-
ben
/ deren ein ſede an dem ort/ da der Werck mann iſt/ ein zännichts Rad hat/ wie ein Kamb:
vnd werden beyde Rede
der
Schrauben/ zugleich von einem andern gröſſern Rade/ geführet vnd herumb getrieben/ das muß gleicher geſtalt/
wie
das andere Zäne haben.
Wann aber die Handhebe nicht genugſam were/ daß der Werckmann das gröſſere Rad da-
mit
vmbtriebe/ muſte er einen Triſpaſtum, oder Winden/ oder wie mans ſonſten nennet/ eine Schrauben ohne ende/
(wie dieſelbe hieunten bey der 39.
Figur abgemalet iſt) dran machen vnd zu hülff nemmen. Der Werckman der gegen
Mittag
geſehen wirdt/ hat anders nicht zuthun/ dann das er die Hocken der Seile/ widerumb in die Ringe der Klüpfel
einhencket
:
auff daß dieſelben widerumb in die höhe gchaben werden/ wann ſie von den Hocken geledigt herab gefal-
len
ſein.
70[Figure 70]

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