Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen

Table of contents

< >
[Item 1.]
[2.] THEATRVM oder Schawbuch/
[3.] Getruckt zu Mümbelgart/ durch Jacob Foille Fürſtlichen Würtembergiſchen Buchtruckern.
[4.] Dem Durchleuchtigen/ Hochgebornen Für ſten/ vnd Herrn/ Herrn Friderichen/ Her{tz}ogen zu Würtemberg/ vnd zu Teck/ Graven zu Mümbelgart/ meinem Gnedigen Für-ſten vnd Herm.
[5.] An den Leſer.
[6.] Vorrede FRANCISCI BEROALDI an den Leſer.
[7.] PROPOSITIONES Iacobi Beſſoni/ in ſein Theatrum don aller-Yand Inſtrumenten vnd Rüſtungen zugerichtet/ mit einer Erklärung Franciſci Beroaldi, vnd angehengtem nutzlichem Zuſatz/ noch nie im Truck geſehen. Die Propoſition zur Erſten Figur.
[8.] Francisci Beroaldi Erklerung zur Erſten Figur.
[9.] Zuſatz.
[10.] Des Authoris Vropoſition zu der Andern Figur.
[11.] Erklerung zur Andern Figur.
[12.] Zuſatz.
[13.] Des Authoris Vropoſition zu der Tritten Figur.
[14.] Erklerung zur Tritten Figur.
[15.] Zuſatz.
[16.] Des Authoris Vropoſition zu der Vierten Figur.
[17.] Erklerung dieſer Vierten Figur.
[18.] Zuſatz.
[19.] Des Authoris Vropoſition zu der Fünfften Figur.
[20.] Erklerung dieſer Fünfften Figur.
[21.] Zuſatz.
[22.] Des Authoris Propoſition zu der Sechſten Figur.
[23.] Erklerung zur Sechſten Figur.
[24.] Zuſatz.
[25.] Des Authoris Propoſition zu der Siebenden Figur.
[26.] Erklerung zur Siebenden Figur.
[27.] Zuſatz.
[28.] Des Authoris Propoſition zu der Achten Figur.
[29.] Erklerung dieſer Achten Figur.
[30.] Zuſatz.
< >
page |< < of 136 > >|
106 145[Figure 145]
Des Authoris Propoſition zu der
Acht
vnd Viertzigſten Figur.
Diſe newe Machina zeigt an/ mit was artlicher gelegenheit ein fürflieſſend Waſſer/ durch eine Rören
vnd
Pumpleder/ wie in den gemeinen Pumpen/ ſich ſelbſten mit ziehen vnd treiben/ auff einen ho-
hen
Thurn hinauff hebt/ vermittels eines künſtlichen Rigels.
Erklerung dieſer Acht vnd Viertzigſten Figur.
ALle ſubtilitet diſer Machine/ iſt allein an der Handheb/ von der wir an ſeinem ort ſagen
wöllen
.
Fürs erſte aber/ weil alhie zwey ding zu betrachten/ nemlich die bewegung/ vnd das auffhe-
ben
des Maſlers/ wöllen wir zuvor von beyden etwas ſagen.
Die vrſach der bewegung iſt das gröſſe-
ſte
Rad/ das gegen dem Auffgang ſtehet:
daſſelbe wirdt vom Maſſer vmbgetrieben. An ſeiner Ar/ iſt
ein
zänichts Rod oder ein Kambrad/ deſſen Zäne laſſen ſich in einen Kampff oder Trib/ vnd treiben
alſo
denſelben auch vmb.
Die Ar aber deß Kampffs/ gehet gegen dem Nidergang/ daſelbſt iſt an jrem
ende
eine Handhebe/ alſo gefrum̃et/ daß ein theil nach dem end der krumme/ dẽ andern theil Schnur
eben
aleich ſey/ aber doch nicht/ auff eine Liny gerahte.
Vnd diſes theil/ leſſet ſich ein/ in ein Winckel maß/ daß iſt von
der
Mittagsliny ferr 1.
Menſ. 1. Part. vom Nidergang 22. Part. vnd iſt an einen beweglichen Valcken angefüget: wel-
ches
Balcke/ hat in der mitte/ geaen Mitternacht/ von der Mittagsliny 2.
Menſ. 15. Part ferr/ ein zwerchholtz in form
eines
Creutzes herũber gehend.
Vnd iſt feſt an jhn angehefftet. Diß zwerchholtz aber/ hat in ſeinen beyden enden zwo
Kerben
/ oder löcher/ in welchen bewegen ſich die zwen Arm/ die den Rigel machen:
vnd iſt derſelben ende gegen Mittag
von
der Mittagsliny ferr 1.
Menſ. vom Nidergang 17. Part. Daſelbs iſt ein Ar/ an der ſie jhre bewegung haben. An jh-
rem
andern theil gegen Mitternacht/ ergreiffen ſie andere zwo Stangen oder Aermlin/ die hangen mit Ringen an ein-
ander
/ nicht anderſt als Dreſchflegel/ auff daß ſie nach gelegenheit der bewegung können ſich zuſamen drucken/ vnnd
von
einander thun.
Wann ſie ſich zuſamen drucken/ heben ſie die Stang/ ſo das Waſſer ſchöpffet/ auff. Dieſelbe be-
wegung
fommet von der Handheb/ die das Holtz das dem Winckelmaß angefüget/ entweder herzu zeucht/ oder von
ſich
ſtöſſet.
Das vntere theil/ das man gegen Mittag ſihet/ ſein die Bälge/ oder das Pumpleder: das andre iſt alles ge-
mein
/ mit andern dergleichen Rüſtungen/ vnd gehöret zum theil zur beſtendigkeit/ zum theil zur vnbeweglichkeit dieſes
Wercks
.
WAs än der vorigen Machina der Werck mann verrichten muſte/ das thut alhie der Waſſerfluß ſelbften. Das
groſſe
Rad aber das im Waſſer gehet/ vergleichet ſich (damit ichs mit einem wort ſage) in allem mit den jeni-
gen
/ die man hin vnd wider an den Waſſermühlen ſihet.
Was aber die Handhebe anbelanget/ damit man die
ſach
deſto leichter verſtehr/ iſt zu wiſſen/ daß jhr ende/ welches durch den Balcken gchet/ ſich nicht gerad gegen der Are
deß
Triebs ſtrecke/ ſonder iſt ctwas höher gerichtet/ alſo daß es gegen der Art gerech net mit jhrem vmbgang gleich ſam
einen
Zirckel machet/ den jhme einer ob man jhn ſchon nicht ſihet/ leichtlich mit gedancken en ſormiren vnd einbilden fan:

deſſen
Centrum oder mittlere Punct die Ar deß Tribs iſt/ welches die jenigen die nur etwas von den Mathematiſchen
künſten
wiſſen/ wol verſtehen vnd ſehen.
Das krumme Winckelmaß aber ruck et ſich auff vnd nider. Dann wann die
Handheb
vmbdrehet wirdt/ muß diſes Winckelmaß derſetben folgen/ vnd jetzt in die höhe gehen/ bald wider hernider
fommen
.
Iſt alſo diſe Handheb die vrſach/ daß auch die Stang ſich beweget/ vermittels des Zwerchholtzes/ der Arm/
vnd
der andern ſtück/ die vnjer Außleger hieoben crkleret hat.
Vnd zwar wer nur die Figur fleiſſig anſchawet/ wirdt deß
Authorn
Propoſition für gewiß vnd vnbetrüglich achten vnd befinden.
146[Figure 146]

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index