Des Authoris Propoſition zu der
Zwey vnd Zwentzigſten Figur.
Ein newe weiß Pfäl/ ſo groß die immer ſein mögen/ in ein Waſſer/ gerad nach der Bleywag zuſchla-
gen/ die da hernach ein jegliche laſt feſt tragen können: Es wölle gleich einer ein Brucken/ oder
Schloß bawen/ oder das Meer von einem ſolchen ort abwenden/ da füglich ein Hafe kan geba-
wet werden.
gen/ die da hernach ein jegliche laſt feſt tragen können: Es wölle gleich einer ein Brucken/ oder
Schloß bawen/ oder das Meer von einem ſolchen ort abwenden/ da füglich ein Hafe kan geba-
wet werden.
Erklerung zur Zwey vnd zwentzigſten Figur.
IN dieſer Rüſtung wirdt alles allein durch krafft der Schrauben zuwegen gebracht.
Es wirdt aber diſe Machina von einem Schiff getragen/ jr gebew iſt ein Triangel/ der einen Angu-
lum Rectum, das iſt/ nach dem Winck elmaß gerichtet/ jedoch alle Seitenlinien vngleich hat. Sein
Baſis oder Boden iſt vom Mittag gegen abend/ die Liny der Bleywag/ vom Auffgang gegen Nider-
gang: die tritte Liny von dem Winckel zwiſchen Nidergang vnd Mittag/ zu dem Winckel zwiſchen
Auffgang vnd Mittnacht/ vnd muß alles mit Negeln feſt in einander gezäpffet ſein. In diſem letzern
theil aber ſein zwo Schrauben/ an welcher obern vnd euſſern orten hangen Seile (diſe euſſere ort aber
werden von den Klüfften der Balcken zuſamen gehalten) welche am andern theil an die Klüpffel angebunden ſein/ daß
ſie dieſelben auffheben. Die bewegung aber iſt wegen der Reder alſo beſchaffen/ daß wann ein Hülſen/ oder das euſſere
theil der Schrauben/ herzu gerucket wirdt/ das andre hinweg weiche. Das vbrige iſt auß dem gemäl der Figur kla
genugſam.
Es wirdt aber diſe Machina von einem Schiff getragen/ jr gebew iſt ein Triangel/ der einen Angu-
lum Rectum, das iſt/ nach dem Winck elmaß gerichtet/ jedoch alle Seitenlinien vngleich hat. Sein
Baſis oder Boden iſt vom Mittag gegen abend/ die Liny der Bleywag/ vom Auffgang gegen Nider-
gang: die tritte Liny von dem Winckel zwiſchen Nidergang vnd Mittag/ zu dem Winckel zwiſchen
Auffgang vnd Mittnacht/ vnd muß alles mit Negeln feſt in einander gezäpffet ſein. In diſem letzern
theil aber ſein zwo Schrauben/ an welcher obern vnd euſſern orten hangen Seile (diſe euſſere ort aber
werden von den Klüfften der Balcken zuſamen gehalten) welche am andern theil an die Klüpffel angebunden ſein/ daß
ſie dieſelben auffheben. Die bewegung aber iſt wegen der Reder alſo beſchaffen/ daß wann ein Hülſen/ oder das euſſere
theil der Schrauben/ herzu gerucket wirdt/ das andre hinweg weiche. Das vbrige iſt auß dem gemäl der Figur kla
genugſam.
Zuſatz.
DIeſe Machina/ ſie werde gleich ganß wie ſie iſt/ oder thre ſtücke in ſonderheit betrachtet/ iſt vieler vrſach wegen
auff die gegenwertige form zuſam gerichtet. Erſtlich darumb/ damit ſie deſto leichter könne geführet werden.
Dann ein Triangel nimbt nicht ſo vil raums ein/ als ein andre Figur/ ſie habe gleich vier oder mehr Seiten-
linien. Darnach ſo iſts ein Triangel der trey vngleiche Linien/ vnd doch ein eck nach dem Winckelmaß gerichtet hat.
Drey vngleiche Linien hat es darumb/ damit nicht die Liny der Bleywag/ an dem Triangel/ wann ſie ſo groß were als
die Baſis oder Grund/ den Winckel abwertz triebe: wurde alſo nicht ſo vil Gewicht dieſelbe zuhalten vonnöten ſein.
Ferner ſo hat es einen Rectum Angulum/ das iſt ein Eck nach dem Winck elmaß gerichtet/ darumb damit die Klüpf-
fel gerad/ vnnd frey ledig herab auff die Pfäl fallen/ vnnd dieſelben deſto tieffer in die Erden ſchlagen/ nach dem das
Werck erfordern wirdt. So vil das Gebew belanget hat die ſeyten der Bleywag des Triangels vier Höltzer/ deren die
zwey euſſere haben lange gerade Klüffte/ in welchen die Klüpffel gehalten vnd gerad herab gelaſſen werden. Die andre
Seiten welche lenger iſt/ vnd vber den obgeſagten Winckel vbergeſpannet/ wirdt in zwen theil abgetheilet: in dem einẽ/
nemblich dem kleinern/ iſt der Werck mann: in dem andern theil/ wie auch an der Figur clar zuſehen/ ſein zwo Schrau-
ben/ deren ein ſede an dem ort/ da der Werck mann iſt/ ein zännichts Rad hat/ wie ein Kamb: vnd werden beyde Rede
der Schrauben/ zugleich von einem andern gröſſern Rade/ geführet vnd herumb getrieben/ das muß gleicher geſtalt/
wie das andere Zäne haben. Wann aber die Handhebe nicht genugſam were/ daß der Werckmann das gröſſere Rad da-
mit vmbtriebe/ muſte er einen Triſpaſtum, oder Winden/ oder wie mans ſonſten nennet/ eine Schrauben ohne ende/
(wie dieſelbe hieunten bey der 39. Figur abgemalet iſt) dran machen vnd zu hülff nemmen. Der Werckman der gegen
Mittag geſehen wirdt/ hat anders nicht zuthun/ dann das er die Hocken der Seile/ widerumb in die Ringe der Klüpfel
einhencket: auff daß dieſelben widerumb in die höhe gchaben werden/ wann ſie von den Hocken geledigt herab gefal-
len ſein.
70[Figure 70]auff die gegenwertige form zuſam gerichtet. Erſtlich darumb/ damit ſie deſto leichter könne geführet werden.
Dann ein Triangel nimbt nicht ſo vil raums ein/ als ein andre Figur/ ſie habe gleich vier oder mehr Seiten-
linien. Darnach ſo iſts ein Triangel der trey vngleiche Linien/ vnd doch ein eck nach dem Winckelmaß gerichtet hat.
Drey vngleiche Linien hat es darumb/ damit nicht die Liny der Bleywag/ an dem Triangel/ wann ſie ſo groß were als
die Baſis oder Grund/ den Winckel abwertz triebe: wurde alſo nicht ſo vil Gewicht dieſelbe zuhalten vonnöten ſein.
Ferner ſo hat es einen Rectum Angulum/ das iſt ein Eck nach dem Winck elmaß gerichtet/ darumb damit die Klüpf-
fel gerad/ vnnd frey ledig herab auff die Pfäl fallen/ vnnd dieſelben deſto tieffer in die Erden ſchlagen/ nach dem das
Werck erfordern wirdt. So vil das Gebew belanget hat die ſeyten der Bleywag des Triangels vier Höltzer/ deren die
zwey euſſere haben lange gerade Klüffte/ in welchen die Klüpffel gehalten vnd gerad herab gelaſſen werden. Die andre
Seiten welche lenger iſt/ vnd vber den obgeſagten Winckel vbergeſpannet/ wirdt in zwen theil abgetheilet: in dem einẽ/
nemblich dem kleinern/ iſt der Werck mann: in dem andern theil/ wie auch an der Figur clar zuſehen/ ſein zwo Schrau-
ben/ deren ein ſede an dem ort/ da der Werck mann iſt/ ein zännichts Rad hat/ wie ein Kamb: vnd werden beyde Rede
der Schrauben/ zugleich von einem andern gröſſern Rade/ geführet vnd herumb getrieben/ das muß gleicher geſtalt/
wie das andere Zäne haben. Wann aber die Handhebe nicht genugſam were/ daß der Werckmann das gröſſere Rad da-
mit vmbtriebe/ muſte er einen Triſpaſtum, oder Winden/ oder wie mans ſonſten nennet/ eine Schrauben ohne ende/
(wie dieſelbe hieunten bey der 39. Figur abgemalet iſt) dran machen vnd zu hülff nemmen. Der Werckman der gegen
Mittag geſehen wirdt/ hat anders nicht zuthun/ dann das er die Hocken der Seile/ widerumb in die Ringe der Klüpfel
einhencket: auff daß dieſelben widerumb in die höhe gchaben werden/ wann ſie von den Hocken geledigt herab gefal-
len ſein.