Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen

Page concordance

< >
Scan Original
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
< >
page |< < of 136 > >|
50 63[Figure 63]
Zwentzigſten Figur.
Ein newe Machina oder Rüſtung/ mit deren man groſſe Stein/ die im Waſſer verſencket/ fortwal-
tzen
/ vnd auß dem weg rucken kan/ auff daß an derſelben ſtatt/ Pfäle mögen geſchlagen werden/ da
man
etwan ein zerriſſenen alten Wall/ Hafen oder Brucken beſſern/ oder von newem bawen wil.
Erklerung dieſer Zwentzigſten Figur.
WIr ſehen für augen ein kleines Schifflein/ welches die Machinam oder die Rüſtung
tregt
.
Dann derſelben fürnembſtes ſtuck iſt der groſſe Balcke oder Baum 2. Menſur 16. Part. lang/
der
muß ſeine freye bewegung haben zwiſchen den zweyen kleinen Balcken/ die im Schiff auffrecht/
vnd
einander gleich ſtehen/ gegen Mittag.
Die löcher/ſo man an dem langen Balcken ſihet/ dienen
darzu
/ das der Trifuß/ der von dem euſſerſten theil deß Balckens gegen Mittnacht 2.
Menſur weit
iſt
/ feſt geſtellet werde.
In diſem Trifuß aber hat ſich der Maler gejrret. Dann ſein Kopff ſolle beweg-
lich
ſein.
Widerumb an dem euſſeren theil deß Balckens/ gegen Mittag iſt ein Eyſen/ in geſtalt deß
euſſerſten
theils eines Hirtenſtabs geſormieret:
So nun der Stein in demſelben iſt/ treibet man das Schiff mit gewale
hinan
/ vnd zeucht den Trifuß herzu/ deſſen Kopff oder oberſtes theil ſich als dann alſo beweget/ daß der groſſe Stein
von
ſtatt geſtoſſen wirt.
Die Stangen die man neben an dem Schiff ſihet/ ſein dazu zugerichtet/ daß man das Schiff
damit
treibe vnd halte.
Das vbrige iſt alles leicht.
DEr Kopff oder oberſtes theil deß Eyſenen Trifuß/ſolle darumb keines weges an den Balcken angehefftet/ wie
j
etzund geſagt/ſonder ſoll beweglich ſein/ vnd ſich frey herumb keren/ vnnd wenden können/ damit wann es von
nöten
iſt/ jhn herumb zu trehen/ daſſelbe geſchwind vnnd ohne hinderung geſchehe.
Dann wo diß nicht alſo
were
/ wurden ſeine ſpitzige Füſſe/ vnter dem Waſſer an den Felſen hafften/ vnnd alſo die geſchwinde bewegung
verhindern
/ die doch an dieſem werck das fürnembſte iſt/ vnnd zu dieſer Machine gebrauch hoch vonnöten.
Wann
nun
dieſer Machine alle ſtücke vnnd Rüſtung auff dieſe weiß/ wie vom Außleger angezeigt worden/ zugerichtet
ſein
/ ſo wirdt das Eyſen forne andem langen Balcken/ das gemacht ſein muß wie das forder theil an einem Hirten-
ſtab
(oder möchte villeicht bequemer wie eine Schauffel formieret werden) an den Stein/ den man hinweg weltzen ſoll/
angeſetzt
/ vnd das Schiff mit höchſter macht hinzu getrieben :
vnnd wird ein vngehewrer groſſer Stein ſein/ den der
Balcken
/ da man anderſt demſelbelben auch ſonſten ein wenig hilffet/ nicht ſolte bewegen vnd fortwaltzen.
Wann nun
daſſelbe
geſchehen/ wendet ſich das Schiff vmb/ vnd wendet alſo durch hülff des beweglichen Trifuſſes/ auch den Bal-
cken
herumb/ der von den ſtricken/ die im hindern theil des Schiffs von jhme herab hangen/ auffgehaben werden muſ,.

Kan
alſo nach diſem der Stein/ der nun mehr gehebt vnd abgeriſſen iſt/ ferner gewaltzt werden/ wo man hin wil.
Fürs
letzte
haben die Stangen/ die wir am Schiff in das Waſſer neben herabhangen ſehen/ trey Spitzen/ vnd vber denſelben
zwey
Höltzer Creutzweiß vber den Spitzen angehefftet/ vnd zuſam gemacht:
auff daß ſie das Schiff ſtettigs fort treibẽ/
vnd
nicht zu ruck weichen laſſen.
64[Figure 64]

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index