Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen

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48 61[Figure 61]
Des Authoris Propoſition zu der
Neuntzehenden Figur.
Ein andre art eins Faſſes/ welches ſchier gleichen nutz mit dem vorgehenden/ jedoch noch diß in ſon-
derheit hat/ daß man daſſelbe/ ſo man wil/ mit vnterſchidlichen getrencken/ durch ein loch füllen/
vnd eben durch daſſelbe widerumb außleren kan/ das doch die getrencke nicht vnter einander ver-
miſchet werden.
Erklerung zur Neuntzehenden Figur.
DVrch ein einig loch/ nemblich durch den Pundt/ wirdt diſes Faß angefüllet: vnd durch
das andre/ nemblich die Rören außgeleret.
Die weiß aber anzufüllen/ vnd außzulären/ wöllen wir er-
fleren.
Fürs erſte/ muß an ſtat des Spunds ein groſſe Rören ſein/ in welcher trey auff die ſeiten ge-
wendete kleine Pfeifflein oder Rörlin ſich enden:
Deren ein jeglichs in ein beſonder theil des Faſſes
gerichtet iſt/ wie das Faß gegen Mitternacht gemalet/ anzeigt.
Daſſelbe hat trey theil: den erſten ge-
gen Morgen/ in welchen wir dißmals/ als zum erempel/ Wein:
den andern in der mitten: in den wir
Waſſer:
vnd den dritten gegen dem Nidergang/ in welchen wir Oel gieſſen wöllen. Diſe getrencke
gieſſe ich eines nach dem andern in die Rören:
Vnd ſo ich ſie widerumb wil herauß laſſen/ muß ich die vntere Rören eb-
ner geſtalt wie die obere formiren:
damit/ wann mir geliebt/ ich ein getranck allein/ oder zwey/ oder alle trey haben kön-
ne.
Ein fleiſſiger Werckmann wirdt diſes für leicht achten.
Zuſatz.
ES hat zwar vnſer Außleger genugſam erkleret/ vnd mit was für Werckzeug/ vnd auff was weiß diſes Faß/ durch
ſein einiges obers loch (das da von der Mitternachtliny I.
Menſur II. Part. weit ſtehet) möge mit vnterſchidlichen
getrencken angefüllet werden:
vnd wie die getrencke/ durch das ander vnd vntere loch (welchs von des Auffgangs
Liny 1.
Menſ. 2. Part. vnd võ der Mittagsliny 3. Menſ. 5. Part. ferr iſt) widerumb ſollen herauß gelaſſen werden. Er hat
aber nicht angezeigt/ auff was weiß diſe vnterſchiedliche getrencke durch eben diſes vntere loch hinein gefüllet werden/
durch das man ſie herauß leſſet/ nach des Authors Propoſition/ die doch hell vnd clar iſt.
Wie nun daſſelbe geſchehe/
wöllen wir jetzund ſagen.
Es iſt aber zuvor zuwiſſen vonnöten/ daß das gantze vnnd volkommene Faß gegen dem Mit-
tag/ nahend bey deß Nidergangsliny/ vns für Augen geſtellet ſey/ in welchem das andre/ welches man gegen Mittnacht
abgemalet ſihet/ eingeſchloſſen wird/ das iſt in try theil zertheilet/ wiewol es auch in mehr theil/ nach eines jeden gefal-
len/ abgetheilet werden kan.
So nun das Faß jnwendig durchboret/ das es kan gefüllet werden/ muß mans auffrichten
vnd alſo ſtellẽ/ daß es auff diſem ort/ welches an jetzo des Nidergangsliny Schnur eben gleich iſt/ daß iſt/ auff dem Bo-
den ſtehe:
gleich wie es auch/ſo es ſolle außgelehret werden/ widerumb ligen muß/ wie es jetzund ligt. Das loch aber wirt
auff diſe weiß zugerichtet.
Auß einem jeden theil (dann das Faß/ wie ein wenig zuvor geſagt/ iſt in trey theil abgetheilet)
gehet ein Rörlin oder Pfeiffen/ in das hole vnd runde Holtz/ das jnwendig des Faſſes gegen Auffgang geſehen wirdt/
vnd in demſelbẽ krümmen ſich die erſtgemeldte Rörlein zweymal/ wie cin Winckelmaß oder Elebogen/ erſirecken ſich
demnach in das fördere theil/ vnd enden ſich in der Rören:
Auß welcher flieſſen die getrencke/ doch daßdie groſſe Rören
zwen querer Finger für der kleinen Rörlin oder Pfeiffen Mündlein herfür gehe/ auff daß das Mundſtuck/ feſt könne
dafür geſtecket werden/ welches alle trey Rörlein zugleich verſtopffen muß/ mit treyen hültzenen Negeln/ſo im Mund-
ſtuck ſein/ vnnd in die trey löcher hinein gehen/ auch in der kleinen Rören oder Pfeiffen Mündlein gantz gerecht ſein.

Wann nun einer diſen/ oder einen andern/ getranck hincin gieſſen wil/ thut er allein den jenigen Nagel/ auß dem weg den
er wil/ vnd geußt demnach durch einen/ darauff geſetztẽ Driechter das getranck ſeuberlich hinein/ biß ſein theil vol wird.

Ebner maſſen muß man auch verfahren (auſſer daß man feines Driechters bedarff) wann man ein oder das ander/ oder
alle getrencke wil auß dem Faß herauß laſſen.
Dann als dann muſte nur den jenigen Nagel herauß ziehen/ welcher dir
gefellig iſt.
Du ſolft aber auch erjnnert ſein/ daß das Faß wie gebräuchlich/ muß nider ligen/ wie auch die Figur genug-
ſam zuerkenen gibt.

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